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Wie kann man den Zoo als Kind nicht lieben?
Man kann sich alle möglichen Tiere ansehen, vom Polarbären bis zur Giraffe.
Du kannst einem Schimpansen Auge in Auge gegenüberstehen
und exotische Vögel dabei beobachten wie sie sich brüsten und vorführen.
Du kannst Pinguine an Land beim Watscheln und unter Wasser beim Schwimmen beobachten
und du kannst dir Löwen, Tiger und Bären ansehen!
Auch als Elternteil liebt man den Zoo. Eine Menge Spaß für die Kinder und,
noch wichtiger, Bildung. Sie können die natürlichen Lebensräume von Tieren aus der ganzen Welt
sowie deren Verhaltensweisen kennen lernen und wie wichtig es ist, die unterschiedlichen Tiergattungen zu schützen und zu erhalten.
Aber sind das wirklich die Botschaften die Zoos vermitteln?
Oder wird eine viel klarere Botschaft vermittelt?
Hi, hier ist Emily von Bite Size Vegan und ich begrüße euch zu einem weiteren veganen Nugget.
Die ethischen Aspekte von Zoos sind ein polarisierendes und kompliziertes Thema, sogar unter Veganern.
Es gibt vier Argumente die von Befürwortern von Zoos gebracht werden:
dass sie Unterhaltung bieten,
wertvolle Bildungsarbeit leisten,
wichtige Forschungsarbeiten durchführen
und dass sie lobenswerterweise unterschiedlichste Tiergattungen vorm Aussterben bewahren und sie resozialisieren.
Ich werde dieses Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln in mehreren Videos beleuchten.
Heute geht es um die Bildungsarbeit die Zoos für unsere Kinder leisten.
Viele von uns können sich noch gut an den ersten Zoobesuch als Kind erinnern.
Meine erste bewusste Erinnerung an einen Zoo war die des Zoos in Jacksonville, Florida,
an einem drückend heißen und feuchten Sommertag.
Damals bestand der Zoo in Jacksonville aus nicht mehr als
Betonplatten umgeben von Gitterstäben in denen lethargische, hechelnde Tiere
in der Hitze Floridas dahin vegetierten.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mir dachte, dass das eigentlich Spaß machen sollte--
dass der Zoo ein schöner Ort für Tiere sein sollte.
Ich habe mir schwer getan, die Geschichte die mir erzählt wurde, mit der Realität vor meinen Augen unter einen Hut zu bringen.
Natürlich haben viele Zoos, auch der in Jacksonville,
ihre Anlagen deutlich verbessert.
Aber welche Auswirkungen haben diese oberflächlichen Verschönerungen
auf die Lebensqualität der Tiere?
Oder auf die Botschaft die an besuchende Kinder vermittelt wird?
Laut einer Umfrage der Vereinigung für Zoos und Aquarien, der nationalen Zulassungsorganisation
der Vereinigten Staaten, glauben 94% der Befragten, dass Zoos
ihren Kindern beibringen wie man Tiere und ihre Lebensräume schützen kann.
Dale Jamieson, Professor für Umwelt und Philosophie an der
Universität von New York, wirft eine wichtige Frage auf:
Natürlich ist es unbestreitbar, dass einige Zoos etwas Bildungsarbeit leisten. Aber genau diese Tatsache wirft andere Fragen auf.
Was genau ist es, dass Menschen lernen sollen, wenn sie einen Zoo besuchen? Fakten über die Physiologie und das Verhalten von
unterschiedlichen Tieren? Verhaltensweisen gegenüber dem Überleben von gefährdeten Tierarten? Mitgefühl für das Schicksal aller
Tiere? In welchem Ausmaß verlangt Bildung die Gefangenschaft von Wildtieren?
Und genau darin liegt das Problem von Bildung basierend auf Zoos.
All diese bildungsrelevanten Ziele können genauso gut und weitaus erfolgreicher erreicht werden,
ohne Lebewesen für Profite einzusperren.
Lasst uns einige der wichtigsten Bildungsversprechen von Zoos ansehen:
über die natürlichen Lebensräume der Tiere lernen,
über ihr natürliches Verhalten
und über den Wert der Erhaltung der Artenvielfalt sowie über unsere Verantwortung den Tieren gegenüber.
Lektion Nummer Eins: Natürliche Lebensräume.
Egal wie sehr sich Zoos um einen genauen Nachbau von natürlichen Lebensräumen bemühen,
werden sie nie natürlich sein.
Einige Zoos versuchen ihren Tieren so viel Freiraum wie möglich zu geben,
doch sie können niemals die natürlichen, weitläufigen Landschaften der Wildnis nachahmen.
Tiere im Zoo verbringen Tag für Tag, Jahr für Jahr im selben Gehege.
Vögel können nur so weit fliegen, bis sie an Gitterstäbe stoßen
Giraffen können nur so viele *** gehen wie das Gehege erlaubt,
Elefanten können nur von einer Wand zur nächsten wandern
und Affen können nur begrenzt hochklettern.
Viele Tierarten sind daran gewöhnt, in der Natur jeden Tag viele Meilen weit zu wandern.
Also was lehren diese offenkundig unnatürlichen, vom Menschen geschaffenen
Einschränkungen Kindern wirklich über die Natur?
Dass sie nach Belieben nachgeahmt werden kann? Dass ein Gehege, das aus einem Bruchteil der Größe
des natürlichen Reviers eines Tieres besteht, genügt, solange es echt genug für Menschen aussieht?
Wie genau vermittelt das die Wichtigkeit des Erhalts von natürlichen Lebensräumen?
Lektion Nummer Zwei: Tierisches Verhalten.
Das ist wahrscheinlich das größte Versagen der Bildung durch Zoos.
Es gibt nichts unnatürlicheres als das Verhalten von Wildtieren in
von Menschenhand geschaffenen Gehegen. Aber da viele Menschen Wildtiere
nur in Zoos gesehen haben, könnten sie Stressreaktionen mit natürlichem Verhalten verwechseln.
Zootiere können durch den Stress der Gefangenschaft eine Vielzahl an neurotischen Verhaltensweisen entwickeln.
Diese werden in der Wissenschaft als "Abnormale Repetitive Verhaltensweisen" oder ARV bezeichnet.
Im Jahr 1992 hat Bill Travers, der Mitbegründer der Born Free Foundation, den Begriff
"Zoochosis" ins Leben gerufen um zwanghafte, sich wiederholende Verhaltensweisen zu beschreiben, und nannte
Zootiere die sich abnormal verhielten "zoochotisch".
Im darauf folgenden Jahr hat Zoo Check Charitable Trust "The Zoochotic Report" produziert.
Die Dokumentation wurde über drei Jahre erstellt und beinhaltet über 100 europäische Zoos,
jedoch sind die neurotischen Verhaltensweisen die diese Videos zeigen,
nicht nur auf Tiere in europäischen Zoos beschränkt.
Sie beinhalten das hin und her laufen und im Kreis laufen,
das Spielen mit der Zunge und das Anbeißen von Gitterstäben,
Halsverdrehen,
ruckartige Kopfbewegungen, hin und her wanken,
schaukeln,
übertriebene Körperpflege und Selbstverstümmelung,
übergeben und hochwürgen,
Koprophilie und Koprophagie,
so heißt das Spielen mit und Essen von Exkrementen
bei Tiergattungen die dieses Verhalten in einer natürlichen Umgebung nicht aufweisen,
Teilnahmslogiskeit oder nicht reagieren auf Reize,
abnormale Mutter-Kind Beziehungen die zu Verletzungen und sogar zum Tod des Säuglings führen können,
verlängertes kindliches Verhalten, wobei sich Tiere nicht altersgerecht entwickeln
und abnormales aggressives Verhalten.
All das sind keine natürlichen Verhaltensweisen von Tieren, denn diese Tiere befinden sich nicht in ihrer natürlichen Umgebung.
Es handelt sich um psychisch gestresste Lebewesen, die neurotische und sogar psychotische Verhaltensweisen an den Tag legen.
Im besten Fall wird Kindern ein falsches Bild von natürlichen tierlichen
Verhaltensweisen gezeigt, in dem sie mit Neurosen in Verbindung gebracht werden.
Im schlimmsten Fall wird Kindern beigebracht, dass es eine angemessene Form von Unterhaltung ist,
Tiere in Bedingungen zu halten, die in solch zerstörerischen Verhaltensweisen resultieren,
und dass dies darüber hinaus sogar zum Wohl des Tieres geschieht.
Lektion Nummer Drei: Artenschutz und Verantwortung für Tiere.
Eine der stärksten Rechtfertigungen von Zoos ist ihr Beitrag zum Artenschutz,
worüber ich noch ein ausführliches Video machen werde.
Kurz und bündig, Artenschutz, genauso wenig wie das Vermitteln von Kenntnissen über natürliche Lebensräume und Verhaltensweisen,
muss nicht daraus bestehen, eingesperrte Tiere zur Schau zu stellen.
Artenschutz wird wesentlich effektiver von spezialisierten Wildtier-Aufzuchtstationen
und Rehabilitierungsprogrammen betrieben, weit weg von der neugierigen Augen der Öffentlichkeit.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 hat gezeigt, dass Zoos weder die Infrastruktur noch die Ressourcen besitzen,
um erfolgreich Artenschutz betreiben zu können, und dass ihre Vorgehensweisen zu willkürlich sind.
Wie viel lernen Kinder also von Artenschutzprogrammen von Zoos?
Höchstwahrscheinlich so viel wie sie, und jeder Erwachsene, von all den
unbeachteten Informationstafeln rund um die Gehege lesen.
Sprich, nicht beachtet von den meisten.
Ich habe jede einzelne gelesen.
[lustiges Stempel-Geräusch] Totaler Nerd
Wenn wir unseren Kindern den Wert der Fürsorge für und das Schützen von Tierleben beibringen wollen,
sind Zoos nicht die idealen Klassenzimmer die sie vorgeben zu sein.
Besonders wenn man bedenkt, dass sie die Tiere ihrer natürlichen Umgebung entreißen, sie überzüchten,
und dann den daraus resultierenden "Überschuss" auf unterschiedliche verstörende Weisen handhaben,
z.B. indem sie die Tiere für Wildtierjagden verkaufen oder sie töten um die anderen Zootiere damit zu füttern.
Der wahrscheinlich fahrlässigste Fehler, wenn man Zoos als Wertevermittler
von Tierleben darstellt, ist die Tatsache, dass sie tote Tiere
in jedem Kaffeehaus und an jedem Imbiss-Stand anbieten.
Einem Kind vom Wert des Beschützens und Erhaltens von Tieren
auf der einen Seite zu erzählen, und ihnen einen Tierleiche in einem Brötchen auf der anderen Seite zu servieren
ist eine etwas verwirrende Botschaft, meinst du nicht auch?
Als Orte für Bildung fallen Zoos in jederlei Hinsicht mit Bomben und Granaten durch.
In ihrem Buch "Raising Kids Who Love Animals"
schreibt Kinderpsychiaterin Dr. Sujatha Ramakrishna,
"Obwohl ich hoffte, Gegenteiliges zu finden, muss ich zu dem Schluss kommen, dass Zoos weiterhin schädlich für das
Wohlergehen der Tiere ist, und dass sie Kindern nichts Positives über Tiere beibringen. Kinder die sehen wie Leoparden in stupiden Mustern
auf und ab schreiten, bekommen ein völlig falsches Bild davon was es heißt, ein großes Raubtier zu sein. Sie lernen auch,
dass es in Ordnung ist, fühlende Lebewesen für Unterhaltungszwecke leiden zu lassen. Wir wollen Kindern beibringen,
Tieren Nächstenliebe entgegenzubringen, nicht ihr Elend zu begaffen während wir Popcorn essen."
Das heißt nicht, dass Kinder nicht an Tiererziehung teilnehmen können.
Kinder lernen wesentlich mehr über die natürlichen Lebensräume, Verhaltensweisen und den Wert von Tieren
indem sie sich Dokumentationen über ihr tatsächliches Verhalten ansehen, die sie in ihrer natürlichen Umgebung zeigen.
Planet Earth, zum Beispiel, ist eine atemberaubende Dokumentationsreihe von BBC,
bestehend aus elf Episoden, und jede davon bietet eine weltweite
Übersicht über die unterschiedlichen Biome und Lebensräume auf der Erde.
Eine großartige Möglichkeit für Kinder, mit Tieren im wahren Leben in Kontakt zu kommen, ist, einen Lebenshof
zu besuchen, wo gerettete und rehabilitierte Tiere
in friedlicher Umgebung leben dürfen.
Ich habe einen Link zu Listen mit internationalen Lebenshöfen für Tiere
im Blog Post für dieses Video beigefügt, wo ihr auch alle Nachweise und weitere Informationen findet.
Weitere Alternativen zu Zoobesuchen umfassen das Besuchen von umliegenden Parks,
Wanderwegen, und generell einfach rausgehen.
Wir tendieren dazu, die Schönheit und das Leben in unserem eigenen Garten unterzubewerten.
Kinder können bei umliegenden Tierheimen mithelfen oder sogar
Haustiere von Nachbarn babysitten, um zu lernen wie wichtig es ist, für Tiere zu sorgen und sie zu beschützen.
All das was Zoos unseren Kindern beibringen sollen, können wesentlich effektiver
woanders gelehrt werden, und das ohne auf Kosten der Tiere selbst.
Ich hoffe dieses Video war hilfreich. Das war nur ein erster Einblick in dieses komplexe Thema,
also bleibt dran um mehr Videos über Zoos zu sehen.
Ich würde mich freuen, eure Gedanken zu diesem Aspekt des Zoo-Themas zu lesen.
Was, denkst du, bringen Zoos unseren Kindern bei?
Bist du als Kind in den Zoo gegangen?
Hast du deine eigenen Kinder dorthin mitgenommen?
Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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um zu zeigen was Zoos unseren Kindern wirklich beibringen.
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Nun geh und lebe vegan,
bilde dich woanders weiter,
und wir sehen uns bald.
Erzähler: Aber was ist mit den Kindern? Was müssen sie wissen?
Nun, wie auch sonst, müssen sie die Wahrheit erfahren.
Sie müssen erfahren, dass diese Tiere leiden,
krank sind, und dass sie keine Spaßgegenstände sind,
wie es so oft in Zoos dargestellt wird.
Sie lachen diese Tiere an, aber dieses Lachen könnte genauso gut
an geistig verwirrte Menschen in einer Psychiatrie gerichtet sein oder an Insassen
die viele Tage und Wochen und Jahre
in Einzelhaft und unter Folter verbringen müssen.