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Hallo, mein Name ist Fedor und ich bin jetzt 12 Jahre alt.
Ich war vor 2 Jahren in der Stottertherapie, aber das war noch in Bad Marienberg.
Das Stottern war sehr schlimm für mich, ich konnte zum Beispiel, wenn ich beim Bäcker war,
kein Laugencroissant bestellen, sondern nur ein Brötchen. Laugencroissant konnte
ich einfach nicht aussprechen. In der Schule wurde ich oft gemobbt, nur wenige hatten Verständnis
mit meinem Sprachfehler. Das hat mich immer sehr traurig gemacht, aber sauer war ich auch.
Jetzt zeige ich euch kurz wie stark ich vor der Therapie gestottert habe.
Ich heiße Fedor komme aus Salzböden, bin 10 Jahre alt und meine Hobbys sind Fußball und Gesangsunterricht.
Ich bin heute mit meiner Familie hierher gekommen,
weil wir euch mal zeigen wollen wie es hier so ist. Da ich Regisseur werden will passt das eh ganz gut,
wenn ich einen kleinen Infofilm drehe. So könnt ihr euch bestimmt ein besseres Bild davon machen, wie die Therapie ist.
Dann kommt mal mit.
Das ist das Wohnhaus für die Patienten und die Begleitperson. Hier wohnt man 3 1/2 Wochen lang.
Im Gemeinschafts- und Essraum sitzt die Gruppe bei den Mahlzeiten zusammen
und spricht in der Sprechweise, damit sie ins Unterbewusstsein kommen kann.
Mittags wird das Essen vom einzigen zertifizierten Biometzger im Westerwald geliefert.
Frühstück und Abendessen werden von den Eltern zubereitet.
In der Küche kann auch mal gekocht werden, bei gutem Wetter wird draußen gegrillt.
Das ist der kleine Gemeinschaftsraum für die Gruppe.
Das ist eines der Zimmer indem ihr mit eurer Begleitperson wohnt.
Das hier ist der Grillplatz, hier wird abends oft gegrillt. Wenn die Kinder schon im Bett sind,
feiern die Eltern oft noch.
Auf dieser kleinen Insel im See macht die Gruppe oft Stimm- und Sprechübungen.
Vor dem Therapiehaus ist eine Fußballwiese. Es gibt auch einen Tischtennisplatz und einen Fahrradverleih.
Man kann sein Fahrrad aber auch selber mitbringen.
Im Therapiehaus ist ein Sprechlabor, hier seht ihr, wie dort geübt wird.
Es ist gut, wenn man sich ganz auf sich selbst konzentrieren kann und sich selbst anhören kann.
Die Kopfhörer kann man an einem Hebel so einstellen, dass man Außengeräusche fast nicht mehr hören kann
und die Logopäden korrigieren dann jeden und die anderen machen ihre Sprechübungen weiter.
Wenn man morgens schon 3 Stunden Sprechtherapie hatte,
freut man sich sehr, nach dem Mittagessen entspannen zu können.
Die Entspannung findet in einem Raum statt, in dem ein 200 Jahre altes Mühlrad zu sehen ist
und im Winter immer ein Kamin an ist.
Die Muskelentspannung hilft uns, Verspannungen wahrzunehmen und sie aufzulösen. Manchmal schläft man dabei auch ein.
3 mal wöchentlich kommt ein Musiklehrer, der mit allen singt und trommelt.
Es tut gut, mal andere Töne von sich geben zu können, als die Sprechweise und alle genießen das Singen sehr.
Das europäische Trommel ist ein besonderes Trommeln,
denn es verbindet durch den regelmäßigen Wechsel der Hände die Gehirnhälften
und fördert damit die Konzentration und Koordination. Außerdem macht es mit der Gruppe viel Spaß.
Frau Schütz trommelt auch sehr gerne mit den Teilnehmern. Es gibt auch Rhythmen, die mit der Ü*** sehr schnell werden.
Das Telefontraining gehört mit zu der Therapie,
denn für die meisten Stotternden ist dies großer Stress.
Bis es dann so gut klappt, wie ihr es nun sehen könnt, muss man lange üben.
Die Minishetties sorgen dafür, dass die neue Sprechweise angstfrei gelingt. Das ist wunderschön!
Eine Gruppe, die ein Jahr nach der Therapie zu einem Kontrolltag kam, zeigt euch,
wie das Sprechtraining mit fremden Menschen aussieht.
Hier seht ihr mich, wie ich 1,5 Jahre nach der Therapie ein Gedicht vor meiner Gruppe halte.
Ich hoffe euch hat der Film gefallen.
Ich wünsche euch den gleichen Erfolg in der Therapie wie ich. Viel Glück!