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Ich lebe seit vier Jahren hier und begann ein neues Leben.
Ich denke, es wird das Selbe sein,
aber, weißt du, ich werde immer Iranerin bleiben.
Hier in Belgien will niemand sagen: "Du bist Belgierin."
Alle sagen: "Du bist Iranerin."
BELGIEN, ANTWERPEN
Ich bin Raheleh Asemani und ich mache Taekwondo.
Ich bin im belgischen Nationalteam.
Ich wurde im Iran geboren, ich komme aus dem Iran,
und ich begann mit Taekwondo, als ich neun Jahre alt war.
2012 VERLIESS RAHELEH DEN IRAN ALS POLITISCHER FLÜCHTLING
2016 ERHIELT SIE DIE BELGISCHE STAATSBÜRGERSCHAFT
Das Beste am Taekwondo ist für mich das Kämpfen.
Ich mag Kämpfen.
Wenn du kämpfst, beruhigt es dich ein wenig.
Körperliches Training ist wichtig beim Taekwondo.
Es macht dich schneller, und es macht dich härter.
Es ist sehr wichtig,
denn, wenn du nicht körperlich trainierst,
ist es schwierig, gute Leistungen zu erbringen.
Ich bekomme jedes Mal positive Energie
von meinem Körpertraining.
Raheleh Asemani beantragte in Belgien als Flüchtling Asyl.
Sie kämpfte unter der Flagge des globalen Dachverbands,
um sich für diese Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Vor den Olympischen Spielen hatte ich keinen Pass.
Dann bekam ich meinen Pass,
ich nahm zum ersten Mal an der Europäischen Meisterschaft teil
und bekam den dritten Platz. Ich war wirklich glücklich!
Und dann fuhr ich zu den Olympischen Spielen.
Es war mein zweiter Wettbewerb mit neuem belgischen Pass.
Das Ziel hier ist das ganz klar das Olympiahalbfinale.
Belgien in blau. Jade Jones tritt hervor.
Raheleh Asemani tritt nach vorn, versucht hineinzugehen.
Das setzt die Belgierin unter Druck.
25 Sekunden verbleiben. Ein Schlag nach hinten.
Gut abgeblockt von Belgiens Raheleh Asemani,
die 27-Jährige hatte keinen leichten Weg
zu den Olympischen Spielen.
Ich war im Olympischen Dorf,
und es war ein gutes Gefühl für mich, dort zu sein.
Ich sah iranische Athleten vom Taekwondo,
Volleyball und anderen Sportarten,
aber ich habe keinerlei Verbindung zu ihnen.
Wenn wir uns zum Beispiel bei einem Wettbewerb sehen,
haben sie ein wenig Angst vor mir.
Ich weiß nicht, warum.
Ich stehe jeden Tag in Kontakt mit meiner Familie.
Vielleicht vier Stunden, fünf oder sechs Stunden,
nach dem Training, zwischen dem Training.
Ich stehe immer, immer in Kontakt mit ihnen.
Wir sprechen persönlich,
und ich teile alles mit meinem Vater.
Zum Beispiel sagte ich: "Ich möchte gern Tee trinken."
Und er sagt: "Okay, ich möchte auch Tee machen."
Dann trinken wir gemeinsam, wir feiern Geburtstagspartys.
Wir leben zusammen und es ist sehr schön.
Ich bin froh, wenn ich sehe, dass meine Familie gesund ist.
Sie sind das Wichtigste in meinem Leben.
DIE PERSISCHE SPRACHE
VON 110 MILLIONEN MENSCHEN WELTWEIT GESPROCHEN
Als ich nach Belgien kam, war der erste Monat gut für mich.
Es war in Ordnung. Aber der zweite Monat
war sehr schwer für mich, weil ich aus dem Iran kam,
ich sprach kein Englisch, ich sprach kein Niederländisch,
und ich muss schreiben
und sprechen lernen.
Niederländisch, Englisch und Persisch zusammengemischt.
Es war echt verrückt.
Ich lebe hier seit vier Jahren und begann ein neues Leben.
Ich denke, es wird das Selbe sein,
ich werde immer Iranerin sein, ich komme aus dem Iran.
Hier in Belgien will niemand sagen: "Du bist Belgierin."
Alle sagen: "Du bist Iranerin."
Ich liebe den Iran, es ist mein Land, ich bin immer Iranerin.
Wenn ich in den Iran fahre,
werde ich nicht als Iranerin akzeptiert.
Ich stehe zwischen den Iranern und den Belgiern -
es ist... anders.